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"Der Kaiser war immer wieder der Berg, der mich zum Zeichnen verlockte".
Nur die ersten ca. 5 km vom Inntal her ist der „Wilde Kaiser" ein Kettengebirge. Die Kette verläuft über Zettenkaiser - Scheffauer - Sonneck, dann springen besonders auf der Nordseite Querkämme vor. Hier liegen auch zwischen tief eingegrabenen Karen (Scharlinger Böden, Hoher Winkel, Steinerne Rinne) die jedem Bergsteiger bekannten Gipfel Totenkirchl, Fleischbank und Predigtstuhl. Im mittleren Teil des Gebirges finden wir die zwar höheren, aber nicht mehr so steil abfallenden Berggipfel. Hier sind auch die tiefsten, den Übergang von Nord nach Süd erleichternden Scharten, (Ellmauer Tor, Kopftörl, Rote-Rinnscharte) eingeschnitten.
Der Kamm des Ostkaisers bildet, ausgehend vom Predigtstuhl hin zum Lärcheck, ein nach Norden offenes Hufeisen, das das Griesner Kar umschließt.
Der „Zahme Kaiser" ist der kleine, niedrigere Bruder des Wilden. Diese nördliche Kette verläuft parallel zur südlichen, aber durch das Stripsenjoch damit verbunden. Auch im Zahmen Kaiser gibt es Kare, besonders das unter Schifahrern bekannte Winkelkar und das Egersgrinn. Diese Kare sind es auch, die den Gipfeln, zwischen denen sie liegen , ein unverwechselbares und einmaliges Aussehen geben.
Henzinger, der begeisterte Bergsteiger und Bergwanderer, hat das Kaisergebirge kreuz und quer durchwandert und durchstiegen. Er selbst sagt „Der Kaiser war immer wieder der Berg, der mich zum Zeichnen verlockte".
Von den vielen, bei seinen Bergtouren gemachten Skizzen, entstanden 1992/93 eine Reihe von Holzschnitten, die „Grossen Kaiserkare".
Entstehung: 1992/93
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Das Kübelkar Farbholzschnitt; Japanpapier; 580 x 380 mm; 1992/93 Das Kübelkar ist ein kleines zwischen Vorderer Karlspitze und den Törlspitzen liegendes Schotteroval. Es leitet über in die vom Ellmauer-Tor herunter ziehenden Geröllhalden. Links die von der Sonne beschienenen, aufragenden Wandfluchten der Karlsspitze. Im Hintergrund das Ellmauer-Tor. Die U-förmigen Höhenabstufungen des hellen Kares, die sich noch in den fahlen, steil aufragenden Felswänden fortsetzen und das Sonnenlicht, das die Felsen modelliert, zeigen die Einmaligkeit dieses Kares. |
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Hoher Winkel Farbholzschnitt; Japanpapier 580 x 380 mm; 1992/93 Eingebettet zwischen den glatten und düsteren Wänden des Totenkirchls, der Kleinen- , der Gams- und der Ellmauerhalt liegt der Hohe Winkel. Ein steiles Kar, dessen Abschluss in einer Geröllrinne zum Kopftörl führt. Links die von der Sonne beschienenen, nach Süd-Ost gerichteten, fast senkrecht abfallenden Wände des Totenkirchls. Gegenüber die im Schatten liegenden Felsen der drei Halten. Dazwischen, gut zu erkennen, die steile Geröllrinne zum Köpftörl. |
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Kesselkar Farbholzschnitt; Japanpapier; 580 x 380 mm; 1992/93 Das Kesselkar liegt im Zahmen Kaiser am Fuße der Vorderen- und der Hinteren Gut zu sehen die Höhenstufungen des Großen Kessels und die doch nicht mehr so steil aufragenden Felswände wie im Wilden Kaiser. Signatur : Rechte untere Ecke HE (schwer zu erkennen) |
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Kar der Scharlinger Böden Farbholzschnitt; Japanpapier 580 x 380 mm; 1992/93 Zwischen den drei „Halten" und dem Sonneckmassiv liegt der tiefe Einschnitt des Unteren und des Oberen Scharlingerbodens. In Bergsteiger-Kreisen gelten die Scharlinger Böden als ein Juwel. Es ist schwer, die Schönheit dieser Bergwelt wiederzugeben. Und doch hat es Henzinger verstanden, mit wenigen markanten, fast abstrakt wirkenden Schnitten und dem Wechselspiel der Farben den besonderen Reiz dieser Gegend einzufangen.
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Westliches Griesnerkar Farbholzschnitt; Japanpapier; 580 x 380 mm; 1992/93 Nach einem steilen Aufschwung zwischen Predigtstuhl, Goinger Halt und Mitter Kaiser öffnet sich das Griesner-Kar zu einem in dieser Gegend nicht vermuteten, weiten Kessel. In diesem Kessel liegt auch die Fritz-Pflaum-Hütte. Das Griesner-Kar, ist ein im späten Frühjahr von Schifahrern zur letzten Schitour gern aufgesuchtes Gebiet. Der breite, von der Sonne durchflutete Karkessel, die Zinnen und Zacken, die sich links und rechts vom Kleinen Törl aufschwingen, haben Henzinger zu diesem Holzschnitt inspiriert. Mit wenigen gekonnt gesetzten Schnitten hat Henzinger für immer das weite Kar, den lichtdurchfluteten Kessel, die steil aufragenden Zacken und Türme und dasKleine Törl festgehalten. |
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Steinerne Rinne Farbholzschnitt; Japanpapier; 580 380 mm; 1992/93 Zwischen den fast senkrecht aufragenden Wänden des Predigtstuhls und der Fleischbank zieht sich die Steinerne Rinne zum Ellmauer Tor hinauf. Von der Steinernen Rinne aus kann man „mühelos" den Kletterern bei ihren Kletterkünsten zusehen. Die Steinerne Rinne ist - so sagt man - die schönste Durchquerung des Wilden Kaisers. Hier zeigt uns Henzinger links die sich steil auftürmenden Wände des Predigtstuhls und rechts die bei Bergsteigern berüchtigten Wandfluchten der Fleischbank. Gut zu sehen auch der Zugang zur Rinne. Ein schmales Band am Fuße der Fleischbank. In der Mitte oben, der Übergang, das von der Sonne beschienene Ellmauer Tor. |
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Großer Friedhof Farbholzschnitt; Japanpapier; 580 x 380 mm; 1992/93 Zu Füßen des Scheffauers und des Zettenkaisers liegt der Große Friedhof, ein weites kesselförmiges Kar. Seinen Namen hat es wohl von den mächtigen Steinblöcken, die hier herum liegen und an Grabsteine eines Friedhofs erinnern. Der Große Friedhof ist ein vegetationsloser, einsamer Ort. Das helle Kar mit den großen Brocken, die zerklüfteten Felswände und Spuren von Steinschlag, lassen diesen Ort öd erscheinen. Signatur : rechts unten HE |
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Kreidegrubenkar Farbholzschnitt; Japanpapier; 580 x 380 mm; 1992/93 Dieses liegt im Ostkaiser und ist eine stille Gegend. Es wird umrahmt von den Nordwänden der Mauckspitze und von den Ostwänden der Gamsfluchten und des Lärchecks. Es ist das Kar der Jäger und Holzfäller. |
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Das Gamskar Farbholzschnitt; Japanpapier; 580 x 380 mm; 1992/93 Das Gamskar isr ein sagenumwobenes Gebiet. Nicht nur des Namens wegen und auch nicht, weil es keinen direkten Zugang hat, sondern infolge der versteckten Lage am Fuße der von Riesenkaminen und Geröllschluchten zerrissenen Steinwelt im Halbrund von Wiesberg, Sonneck und Gamskarköpfl. |
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Winkelkar Japanpapier; 580 x 380 mm; 1992/93
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Inntal Japanpapier; 530 x 390 mm; 1988
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