Bernd entdeckt immer wieder unveröffentliche Arbeiten des Vaters, heuer hat er diesen Weihnachtsholzschnitt nachgedruckt. So setzt er eine Tradition fort, die dem Vater wichtig war, aus Anlass des Weihnachtsfestes einen Holzschnitt als Handdruck zu fertigen. Betrachtet man etliche dieser Jahresholzschnitte, sind sie thematisch recht unterschiedlich und beleuchten verschiedene Facetten der Geburt Christi. Immer stellt er Aspekte in den Vordergrund, die mit etwas zu tunhaben, was er im jeweiligen Kalenderjahr erlebt hat.
Um zu einem seelisch gesunden Menschen zu werden, bedarf es der intensiven Zugewandtheit, hier dargestellt durch das, was in Zeiten wie diesen "Face to face" genannt wird (im Gegensatz von "Video-Telefonie").
Dieser bislang unveröffentlichte Holzschnitt zeigt Mutter und Kind einander eng zugewandt im Sehen und Gesehenwerden, im Hören und Gehörtwerden, im Berühren und Berührtwerden. So entsteht ein intensiver Austausch im Geben und im Nehmen. Das zu erleben, bedürfen wir vom ersten bis letzten Atemzug.
Von einem anderen Menschen "wahr"genommen zu werden, kann uns und dem anderen helfen, zur eigenen Seele Kontakt zu finden und damit ihren Sorgen, Zweifeln, Ängsten aber auch Freuden. Und manchmal gelingt es, das Blatt zu wenden zu einem Zustand des inneren Friedens.